Irkutsk-Khabarovsk

Routenverlauf Teil II:

Zurück in Irkutsk

Von Listvjanka fuhren wir am frühen Nachmittag mit dem Bus zurück nach Irkutsk. Bis zur Abfahrt unseres Zuges hatten wir noch ein paar Stunden in Irkutsk totzuschlagen, was problemlos möglich war, denn anders als auf dem Hinweg goß es nicht in Strömen sondern die Sonne schien.

Wir schauten uns ein paar Straßenzüge mit alten Holzhäusern an und danach noch einmal die „Flaniermeile“ von Irkutsk mit ihren quietschbunten Häusern und Wildwuchs-Werbung an und statteten der Markthalle einen Besuch ab, wir brauchten ja für die 2,5 Tage Fahrt bis Khabarovsk noch ein bißchen Proviant, obwohl von der ersten Etappe noch einiges übrig geblieben war. Der Markt vor und in der Markthalle war genau nach meinem Geschmack, schön bunt, „authentisch“, untouristisch und es gab sogar ein paar Kamele.

Im „Stundenhotel“

Downtown Irkutsk

Nach einem ausgezeichneten Sushi-Dinner im „Wasabi“ Restaurant spazierten wir noch wahllos durch die Straßen, fuhren mit einer der klapprigen Straßenbahnen aus Sowjetzeiten, die aber immerhin mit Flatscreens ausgestattet waren, durch die Stadt und kamen dann gegen 22.00 Uhr am Irkutsk Passaschirsky an. Unser Zug nach Khabarovsk sollte um 1:14 abfahren. Aber wie gesagt: Auf der gesamten TransSib gilt Moskauer Zeit für die Abfahrts-/Ankunftszeiten. 1:14 Abfahrt in Irkutsk mußte man also in lokale Zeit „übersetzen“, plus 5 Stunden (wir hatten schon 5 Zeitzonen durchfahren) et voilá: 6:14 Uhr Irkutsker Zeit Abfahrt.

Da es sich für die paar Stunden nicht lohnte, in ein (auf der anderen Flußseite gelegenes) Hotel einzuchecken, nahmen wir einen Tipp aus dem Lonely Planet auf und buchten uns in dem „Stundenhotel“ des Irkutsker Bahnhofs ein. Da anscheinend viele Reisende das Problem der ungünstigen Abfahrtszeiten haben, gibt es im Bahnhof eine Pension, die für ca. 2 EUR pro Stunde Betten in Viererzimmern vermietet, das ganze ist – anders als in anderen Stundenhotels – auch nach Männlein und Weiblein getrennt. In meinem Zimmer traf ich einen freundlichen jungen Russen, später in der Nacht mietete ein unglaublich laut schnarchender Chinese das 3. Bett an, so daß ich nur sehr wenig Schlaf fand.

Am Baikal entlang nach Ulan Ude 

1. Klasse im „Sibirjak“. Mit realem Flatscreen-Bildschirmschoner

Früh am Morgen stiegen wir in unseren nächsten Zug ein, den Zug Nr.8 (einstellige Nummer, also auch ein „Firmeny“-Schnellzug). Zug Nr. 8 ist der stolze „Sibirjak““, der von Novosibirsk (Kilometer 3272) bis nach Vladivostok (Kilometer 9289) fährt. Anscheinend fahren immer dieselben Waggons die Route, denn die Verbindung war außen auf die Waggons gemalt und die Abteile innen „gebranded“, u.a. durch Spiegel mit dem Logo „Sibirjak“. Für diese zweite Teilstrecke von ca. 3100km bis Khabarovsk hatten Juliane und ich ein Abteil der 1. Klasse gebucht. Wie auf der ersten Seite dieses Berichts erläutert, unterscheidet sich die 1. von der 2. Klasse eigentlich nur dadurch, daß es nur 2 Betten gibt, also die oberen Betten wegfallen. Der Standard im Zug selbst bleibt aber gleich. Ein weiterer Unterschied besteht darin, daß in der 1. Klasse deutlich mehr Touristen fahren. In unserem Waggon waren ca. 2/3 der Reisenden Touristen, u.a. eine französische Reisegruppe mit relativ alten Teilnehmern, die auch die Mahlzeiten fest gebucht hatten und dann zu bestimmten Zeiten alle in den PECTOPAH-Wagen marschierten. Unser Abteil war jedenfalls zwar alt, aber in gutem Zustand und sehr gemütlich. Hier konnte man sich mit dem Gepäck dann mal etwas mehr ausbreiten. Allerdings fehlte Olga mit ihrem Kaviar doch ein wenig :-)

Als der Zug Irkutsk verließ, war es noch dunkel. Mit Tagesanbruch setzte dann heftiger Regen ein, was in diesem Fall wirklich eine Tragödie war, denn für rund 100km verläuft die TransSib-Strecke am Südufer des Baikal entlang, meistens auf einer leichten Anhöhe, so daß man einen schönen Blick auf den See gehabt hätte. Wir sahen ihn wegen des Dreckswetters nur schemenhaft. Es war wie verhext, kaum daß der Zug vom Baikal abbog, um dem Selenga-Fluß Richtung Ulan Ude zu folgen, klarte es auf.

Die Selenga, kurz vor Ulan Ude. Plus Herbstfarben!

Auf diesem Stück fiel auf, daß der Herbst nun doch Einzug hielt. Waren am Baikal die Blätter alle noch grün gewesen, so waren auf den 450km bis Ulan Ude schon viele gelb gefärbt, was die ohnehin schöne Landschaft noch ein bißchen hübscher machte. Dieser Trend sollte sich in den nächsten 2 Tagen noch deutlich verstärken, vielleicht war es das „noch kontinentalere“ Klima im Osten Sibiriens, vielleicht waren es einfach die wenigen entscheidenden Tage zwischen Sommer und Herbst. Ulan Ude ist die Hauptstadt der russischen Teilrepublik Burjatien, hier findet die wesentliche Teilung der TransSib-Reisen statt, denn hier biegt der Zug durch die Mongolei und weiter nach China ab. Der Zug hält hier mit 50min relativ lange, was ein Paar tatsächlich dazu nutzte, um auf dem Bahnsteig in voller Montur joggen zu gehen. Auf und ab, 2 oder 3 Dutzend mal…

In Ulan Ude wurde man angesichts der Burjaten (mit den Mongolen ethnisch verwandt) auf dem Bahnhof auch mal wieder daran erinnert, daß man sich tief in Asien befindet, oberhalb der Mongolei und Chinas. Es gehört nämlich zu den Besonderheiten der TransSib-Reise, daß man ab und zu erstaunt feststellt, daß südlich von einem gerade z.B. Kasachstan, Kirgistan, Indien oder China vorbeiziehen. Irkutsk liegt z.B. fast auf dem gleichen Längengrad wie Bangkok. Zwar „überfährt“ man die Länder in teilweise großem Abstand, mich überraschte die Erkenntnis, wie tief in Asien ich mich mittlerweile befand, des öfteren. Vielleicht weil es sich eben nicht richtig nach Asien anfühlt und die meisten Menschen bei Asien immer nur an den „nicht-russischen Teil“ denken und die riesige Landfläche darüber vergessen. 

Durch Zentralsibirien

Hinter Ulan Ude wurde Sibirien ziemlich plötzlich richtig, richtig einsam. Gut, auf der langen Strecke vorher gab es auch größere „leere“ Gegenden, aber in Westsibirien gab es immerhin ab und zu eine größere oder große Stadt. Das war jetzt anders. Die Bahntrasse führte hier meistens durch sehr weite, prärieähnliche Täler, die von bewaldeten Hügelketten gesäumt waren, das Ganze erinnerte ein bißchen an die Rocky Mountain States in den USA, Idaho, Wyoming, an British Columbia oder an bestimmte Teile Norwegens.

Am ersten Tag dieser Teilstrecke standen ab und zu noch kleine Dörfer oder zumindest ehemalige Kolchosen oder Industrieruinen in der Gegend rum, gegen Abend dünnte das immer mehr aus und man sah über lange Strecken überhaupt keine Zivilisation mehr. Dafür kamen unserem Zug immer mehr Güterzüge entgegen. Man kann wirklich feststellen, daß die TransSib die Lebensader Sibiriens ist, denn fast der gesamte Güterverkehr läuft über die Bahn. Zum Teil kilometerlange Güterzüge mit 2 oder 3 Loks vorn und hinten bringen Kohle, Erze und Holz in den Westen Russlands. Da der eigene Zug, wie gesagt, meistens nur mit maximal 60-70km/h durch die Gegend zuckelt, die Güterzüge noch langsamer sind, kann so ein Passieren manchmal Minuten dauern und die Aussicht blockieren. 

Landschaftsimpressionen

Die Gegend östlich von Ulan Ude, in der der Zug grob gesagt in einem großen Bogen der chinesisch-russischen Grenze folgt, war landschaftlich der schönste der ganzen Fahrt. Gegen Nachmittag dünnten auch die wenigen sichtbaren Siedlungen aus, dort gab es eigentlich nur noch Tundra und Taiga. Die gesamte Gegend ist Permafrost-Gebiet, d.h. der Boden taut auch im Sommer nur bis in 1-2m Tiefe auf, darunter bleibt er stets gefroren. Das führt dazu, daß Regenwasser nur schlecht einsickern kann, so daß überall in der Vegetation Wasser steht. Wenn dann jemand mit einem Jeep oder Lkw über eine Feuchtwiese fährt, gibt das Spuren, die auch nach Jahren noch sichtbar sind. Das waren über weite Strecken die einzigen menschlichen Spuren, die man entlang der Strecke zu sehen bekam. Abends folgte der Zug etwa 100km einem Flußlauf, was besonders malerisch war. Ich glaube, an diesem Tag standen wir noch mehr am Fenster als auf der ersten Etappe.

Zugimpressionen

Nach so vielen Bildern der Welt außerhalb des Zugs hier noch ein paar Bilder aus unserem First-Class-Reich. Das vorletzte Bild zeigt einen Wagen der 3. Klasse, die auf Russisch den schönen Namen „Platskartny“ trägt. Links 2×2 Betten, rechts am Gang 1×2 Betten, keine geschlossenen Abteile. Diese Art des Reisens fordert einem sicher mehr ab, auch wenn die Tickets für Platskartny wirklich günstig sind.

Der 2. Tag auf der Strecke nach Khabarovsk (ca. km 6.500 bis 7.500)

Am 2. Tag, nachdem wir in Irkutsk aufgebrochen waren, plätscherte Sibirien ohne größere Vorkommnisse draußen am Fenster vorbei. Das soll nicht bedeuten, daß es an diesem Tag langweilig war, die Strecke war fast genauso schön wie am Vortag, es standen einfach nur keine großen „Highlights“ in der Taiga herum. Aber die kurzen Stopps in Orten wie Mogotscha (km 6.690), Skoworodino (km 7.089) oder Belogorsk (km 7.650) waren jeweils eine willkommene Abwechslung. ICh hatte den Eindruck, daß der Osten Sibiriens von der Moskauer Zentralregierung ziemlich vernachlässigt wurde, denn die Bahnhöfe wurden immer einfacher, meistens gab es nicht einmal einen richtigen Bahnsteig, sondern man stieg bis auf die ebene Erde aus. Eine Kuriosität war die Stadt Erofei Pavlovitsch mit ihrem großen Bahnhofsschild auf Hebräisch und Kyrillisch. Diese Stadt hatte Stalin als „neue Heimat der Juden“ auserkoren. Viele jüdische Russen machten sich auf den Weg in dieses entlegene Nest, fanden aber im sibirischen Nirgendwo nur sumpfige Wiesen vor und fuhren gleich wieder zurück, um sich anderswo niederzulassen. Verständlich.

Den Abend verbrachten wir bei unseren Nachbarn aus Hessen (Namen leider vergessen) im Abteil, die schwedenmäßig gut mit Getränken ausgestattet waren. Die beiden sollten uns auf den nächsten Stationen immer wieder zufällig über den Weg laufen.

Ankunft in Khabarovsk (Kilometer 8.309) 

Hauptbahnhof Khabarovsk

Am Morgen des 3. Tages erreichten wir Khabarovsk. Khabarovsk hatten wir als weiteren Stopp ausgesucht, weil die Vorstellung, 9.300km zug nur an einer Stelle, nämlich in Irkutsk, zu unterbrechen, nicht mit unserer Travellerehre vereinbar war. Von dieser Stadt am Amur hatte ich, ganz ehrlich, bis zur Vorbereitung des TransSib-Trips noch nie etwas gehört, unsere beiden Reiseführer priesen sie aber als die schönste Stadt Sibiriens an, daher wollten wir hier 1,5 Tage stoppen, bevor wir die letzten lumpigen 1.000km bis nach Vladivostok abreißen würden. Bei der Annäherung an Khabarovsk machte die Stadt mit Industrieanlagen, Schloten und Plattenbauten erst einmal keinen sonderlich repräsentativen Eindruck (wobei ich ja diese Schwerindustrieanlagen im „Ostblock“ mag). Die Überquerung des Flusses Amur auf einer 3km langen Brücke machte dann schon mehr Eindruck, der Fluss ist wirklich gigantisch breit mit zahlreichen Nebenarmen. Und der Hauptbahnhof gab dann einen ersten Eindruck, denn der war wirklich prachtvoll renoviert worden. 

Zu Fuß marschierten wir bei sonnigem Wetter vom Bahnhof in unsere zentral gelegene „Gostinitza“ (ethymoligischer Ursprung „Gast“= Herberge/Hotel), die in einem ziemlich hässlichen Plattenbau lag, neben dem Night Club „Bagira“ und auch innen recht schräg war (siehe Bild der Badarmaturen sowie der Innendekoration. Philipp Starck würde tot umfallen in dem Laden). Aber eben zentral und günstig. „Gute“ Hotels sind in Russland nämlich meist unangemessen teuer, rar und halten selten, was sie versprechen.

Durch Khabarovsk 

Die Hauptstraße von Khabarovsk, die ul. Muravyeva-Amurskogo

Nach dem Einchecken machten wir uns sofort auf den Weg ins Zentrum von Khabarovsk. Wie oben erwähnt, liegt Khabarovsk am Amur (2.800km lang), der auf seinem Lauf auf 2.000km Richtung Westen die Grenze zwischen China und Russland bildet. Bei Khabarovsk mündet der Ussuri in den Amur, was eine Art Dreieck vor der Stadt bildet, das gute 2km breit ist. Die Stadt hat eine knappe halbe Million Einwohner und ist immer noch ein wichtiger Standort für die Metallindustrie, was heutzutage vor allem an japanischen und koreanischen Investoren liegt (also quasi die von gegenüber, wenn man auf die Weltkarte schaut). Strenggenommen ist man hier gar nicht mehr in Sibirien, sondern im „Fernen Osten“ Russlands. Die Stadt wurde mehrfach zur „komfortabelsten Stadt Russlands“ gewählt, 2012 hat sie den unrühmlichen Titel „teuerste Stadt Russlands“ bekommen, was wir aber nicht so empfanden. Die Stadt wurde erst 1858 als Handelsposten gegründet, aber dann offenbar gleich richtig schick gemacht. Denn kurzum: Khabarovsk ist wirklich schön! Am Amur-Ufer stehen ein paar schöne Kirchen, netterweise hat man am Fluss eine große Promenade mit Park angelegt und von dem kleinen (aus unerfindlichen Gründen vollkommen mückenbelagerten) Terrassen-Park führt die prachtvolle Hauptstraße weg, an der ebenso prächtige alte Häuser stehen. Aber dazu dann später. 

Gedenkstätte. Unvorstellbare Massen an Namen.

Neben der erwähnten Kirche am Amur-Ufer steht die frühere Parteizentrale der regionalen KPdSU mit den üblichen Stelen und Wappen und Honoratioren (siehe Bilder). Direkt daneben findet man etwas, das man in jeder kleinen oder großen Stadt in Russland findet, nämlich eine Gedenkstätte für die Gefallenen des 2. Weltkriegs. Nur hier in Khabarovsk hatte diese Gedenktstätte Ausmaße, die einem arg aufs Gemüt schlugen. In einem Halbkreis von sicher 40m Durchmesser sind schwarze Granitplatten mit „Zwischenabteilen“ angeordnet, die in kleiner Schrift und alphabetisch angeordnet die Namen der Gefallenen aus dieser Region auflisten. Einfach deprimierend, Tafel für Tafel anzusehen, teilweise 20 Männer mit demselben Nachnamen, ich kann es nur schätzen, aber da müssen sicher 100.000 Namen stehen.

Nach diesem traurig stimmenden Besuch schlenderten wir noch die Promenade bei Sonnenuntergang entlang, checkten die Ausflugsdampfer für den nächsten Tag und gingen dann in ein nettes Lokal nahe der Hauptstraße ul. Muravyeva-Amurskogo. In dem urig gemachten Laden gab es absurd große Schnitzel und prompt liefen uns die hessischen Nachbarn auf dem Zug über den Weg. Die Touristenpfade sind eng…. wobei der Laden nicht mal im Reiseführer stand, den hatten wir zufällig ausgewählt.

2. Tag in Khabarovsk

Nach einem sehr farbenfrohen Frühstück in unserer Gostinitza liefen wir noch einmal runter zum Fluß, um dort den alten Stadtkern anzusehen. Entlang des Amur findet man ein buntes Konglomerat von alten Holzhäusern, schöner Klinkerarchitektur, alten Verwaltungsgebäuden, dem Lenin-Stadion des lokalen FC, dazwischen überall grüne Parkanlagen, ingesamt eine wirklich schön anzusehende Gegend mit einer guten Mischung als alt, verwahrlost und frisch saniert. 

Anschließend schlenderten wir bei Tageslicht die Hauptstraße ul. Muravyeva-Amurskogo runter, hier zeigt sich Khabarovsk von seiner schönsten Seite. Auf den ersten Blocks stehen überwiegend sehr elaborierte Klinkerbauten im zaristischen Stil, dazwischen ein paar Bauten mit Jugenstilelementen, besonders heraus sticht das ehemalige Kaufhaus von Kunst & Albers, Kaufleuten aus Hamburg, die im Fernen Osten Russlands Ende des 19. Jahrhunderts ein Handelsimperium aufbauten. Heute findet man im Kaufhaus die adidas-Filiale, der alte Prunk mit Stuck und Kronleuchtern ist aber wieder/immer noch da.

Weiter hinten mündet die Straße auf einen riesigen Platz mit einem schönen Springbrunnen, um den herum sowjetische Verwaltungsgebäude stehen. Wie immer an solchen Plätzen in Russland im Sommer sieht man Hochzeitspaare, die hier mit ihren Freunden anstoßen, ein paar Gläser trinken und dann in eine weiße Stretch-Limousine hüpfen. Hier waren gleich 7 verschiedene Paare zu sehen.

Am Nachmittag machten wir noch die übliche zweistündige Bootsfahrt auf dem Amur bis zu der 3km langen Eisenbahnbrücke. Vom Boot aus gab es neben der schönen Uferfront und ein bißchen Schwerindustrie noch ein paar Kuriositäten wie den „Yachthafen“ und ein paar geschmacklose Villen, die vermutlich irgendwelchen lokalen Oligarchen gehören, zu sehen.

Mit dem „Rossija“ nach Vladivostok

Für das letzte Teilstück der Reise von Khabarovsk nach Vladivostok hatten wir Tickets für den Zug Nr.1, den „Rossija“ (=Russland) gebucht. Der „Rossija“ ist mit Abstand der modernste Zug der TransSib. Die anderen Züge stammten alle aus den 70er oder 80er Jahren und waren irgendwann dazwischen mal „refurbished“ worden, der „Rossija“ ist tatsächlich nagelneu. Die Abteile sind zeitgemäß designed, es gibt einen kleinen Flatscreen an der Wand, alles könnte so ohne weiteres als Schlafwagen im ICE durchgehen. Aber wir waren uns einig: Die alten Züge waren viel praktischer und bequemer, denn in den alten ist das Bett gleichzeitig die Sitzbank. Im Rossija wird die Rückenlehne zum Bettenbau runtergeklappt, vorher ist die Sitzfläche recht schmal, nach dem Runterklappen ist sie breiter, dafür gibt´s keine Rückenlehne mehr. Schick sieht´s aus, aber praktisch ist es nicht. Der Speisewagen im „Rossija“ war allerdings nicht neu designed worden, der bot das übliche Kuddelmuddel aus Ornamenten, goldenen Gardinen und Kunstleder. Wir teilten das Abteil mit zwei jungen Russen, die mit ihrer Fußballmannschaft aus Vladivostok hier raufgefahren waren.

HIER geht´s weiter nach Vladivostok und Korea

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