Ojos del Salado (Chile)

Bergtour in der chilenischen Atacama-Wüste, März 2006

Ojos del Salado

Nach dem grandiosen Everest-Trek 2005 suchten Björn und ich schnell nach einem neuen, hohen und vor allem untechnischen Berg. Über einen Artikel im Spiegel über eine „Expedition“, bei der versucht wurde, mit einem Jeep die weltweit größte Höhe zu erreichen, stieß ich auf den Ojos del Salado in Chile. In dem Artikel war zu lesen, daß es eine Art Piste bis auf ca. 6.000m gibt (was für einfachen Zugang sprach) und die Bilder der Gegend sahen vielversprechend (karg, einsam, wunderschön) aus.

Den Berg kennt kaum jemand (wir bis dahin auch nicht), obwohl es nach dem Aconcagua der zweithöchste Berg Südamerikas (und damit der zweithöchste Berg überhaupt außerhalb Asiens) ist.

Der Ojos ist 6.853m hoch und liegt im Altiplano der chilenischen Atacama-Wüste direkt auf der Grenze zwischen Chile und Argentinien. Die nächste größere Stadt ist Copiapo, das ca. 700km nördlich von Santiago de Chile liegt.

Anders als am Aconcagua, an dem sich jede Saison Hunderte Bergsteiger versuchen, verirren sich zum Ojos so gut wie keine Menschen. Auch die „Infrastruktur“ der Gegend ist sehr bescheiden, im Internet war ebenfalls nicht viel an Information zu finden, lediglich 2,3 Tourenberichte, der Lonely Planet widmet dem Berg eine halbe Seite und nochmal einen Absatz im Kapitel über Copiapo (wo es auch nicht viel gibt, was der Trekker gut gebrauchen könnte). Am Berg selbst gibt es aber kurioserweise sowohl im Basislager (5300m) als auch im Hochlager (5850m) Biwak-Container, die – zerlegbar und aus Holz – vor Jahren vom Alpin-Club der Universidad de Atacama dort aufgebaut wurden (Bilder s. Galerie II).

Das Gebiet um den Ojos wurde vor ein paar Jahren an eine Climbing-Agentur verleast, die jetzt vor Ort alles regelt, das Permit kassiert, Transport bereitstellt (wenn man Glück hat), im Basislager ein Gruppenzelt aufgebaut hat, die Latrinen und auch sonst alles in Schuß hält und geführte Touren anbietet. Wir haben uns aber entschlossen, soviel wie möglich auf eigene Faust zu organsieren, außer einem Flugticket nach Santiago und einem Weiterflug nach Copiapo hatten wir nichts gebucht.


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In Copiapo angekommen, mußten wir erst einmal den Transport in Richtung Ojos del Salado organsieren, zur Laguna Verde (4400m) mit Zwischenstop am Salar de Maricunga zwecks Akklimatisatisierung. Tja, das gestaltete sich schwierig, schon allein weil die Strecke fast 400km durch die Hochgebirgswüste der Atacama führte….. Taxifahrer wollten uns nicht fahren, weil angeblich „soooo hoch Schnee“ dort läge (Unsinn) oder riefen absolute Mondpreise auf. Nach längerem Herumfragen bei den wenigen Adressen aus dem Lonely Planet, die wir uns für Copiapo aufgeschrieben hatten, stießen wir schließlich auf einen Bergführer, der uns aus Zeitmangel an seinen Freund Ercio vermittelte. Ercio war ein großer Glücksgriff! Ein gut vernetzter Entrepreneur mit wenig Tourerfahrung, aber mit Führerschein, Allrad-Pickup, viel Humor und vor allem voller Begeisterung, uns Gringos durch die Wüste kutschieren zu können.

Für mich selbst stand die Tour aber von Anfang an unter einem „schlechten Stern“. Schon beim Akklimatisierungsstop am Salar de Maricunga war ich beim Nachmittagswalk auf den 4300er-„Hügel“ beim Abstieg total benommen und konnte kaum mehr geradeaus laufen, was aber wohl nicht an der Höhe lag, denn Höhenkopfschmerzen hatte ich keine, wohl eher an der nicht wirklich perfekten Kondition. Am Ojos selbst hatte ich dann arge Magenprobleme bei den jeweiligen Aufstiegen zum Hochlager und weiter, so daß ich beim Gipfeltag auf ca. 6300m umgekehrt bin, weil mir klar war, daß ich den Gipfel in dieser Verfassung nicht erreichen würde. Trotz des (scheinbar) einfachen Zugangs ist der Ojos eine harte Nuss, die man nicht „mal so eben mitnehmen“ kann!

1. Copiapo – Laguna Verde

(weitere Beschreibungen werden jeweils unter den Bildern der Galerie angezeigt)

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2. Laguna Verde

Das Camp an der ca. 20km vom Ojos del Salado entfernten Laguna Verde ist ein wahres Kleinod! Wer ein Faible für wirklich bizarr-schöne Orte hat, wird dort seine helle Freude haben!

Traumhaft schön gelegen, Vulkane ringsum, eine Carabinieros-Station nebenan (die gern mal zum Zigaretten-Schnorren vorbeikamen), eine kleine Hütte mit Tisch, Kochgelegenheit und Schlafkojen für die zahlenden Gäste der Agentur, die von einem Factotum bewirtschaftet wurde (den Namen des freundlichen Mannes habe ich leider vergessen).

Absolutes Highlight an der Laguna Verde sind die natürlichen Open-Air-Jacuzzis (s. Bilder), in denen man den Dreck loswerden, sich wunderbar entspannen und – bei zu langer Entspannung – auch krass Sonnenbrand holen kann (ich nenne keine Namen…).

(weitere Beschreibungen werden jeweils unter den Bildern der Galerie angezeigt)

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3. Ojos del Salado Base Camp – Hochlager – Santiago de Chile

(weitere Beschreibungen werden jeweils unter den Bildern der Galerie angezeigt)

 

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